CHRISTOPH POST

Trends 2021

Trends 2021

Welche Themen kommen noch auf uns zu?

Mögliche Trends, mit denen wir uns in 2021 auseinandersetzen werden. Viele die in 2020 bereits begonnen haben. Andere, die schon länger schlummern und noch stärker zum Herausbrechen werden.

  • Veränderungen in der Arbeitswelt: die New Work Welle, die mit dem Homeoffice im Rahmen von Corona begonnen hat, rollt weiter auf uns zu. Es hat sich gezeigt, dass Homeoffice funktioniert. Auch wenn es an der ein oder anderen Stelle Anpassungsbedarf gibt (z.B. digitale Führung, soziale Mitnahme der Mitarbeiter, Regeln der Zusammenarbeit etc.) kann es u.a. eine Antwort auf mehr Frauen in Berufen, Klimaschutz etc. sein.
    Dazu wird es regionale Co-Working-Angebote geben, da nicht bei allen Teilnehmern zu Hause räumliche Gegebenheiten für ein Büro vorhanden sind. Hier wird man sich zu lokalen Bürogemeinschaften zusammenschließen, um zeitlich (2-3 Tage in der Woche) räumlich zusammenzuarbeiten.
    Das alles führt auch zu einer höheren Flexibilität (und der Bereitschaft zu dieser). Agil kommt nicht aus der Mode, sondern wird verstärkt in den Arbeitsalltag eintauchen.
  • Trotzdem dieser Remote-Arbeitskonzepte (oder gerade auch deswegen) ist die Sehnsucht nach einem Austausch 1:1 verstärkter gegeben. Sei es mit Freunden oder aber auch mit Kollegen. Spätestens nach Beendigung des Lockdowns wird eine große Nachholwelle auf uns alle zurollen. Berührungen, Nähe vieles war nicht möglich und hat eine hohe Selbstdisziplin notwendig gemacht.
  • Viele Menschen hatten in der Coronazeit mehr Zeit für sich, konnten mehr oder über ihr Leben nachdenken. Nicht jeder hat es zugelassen aus Angst vor den Konsequenzen. Doch diejenigen, die reflektiert durch ihr Leben gegangen sind, haben festgestellt, das Life Balancing ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist bzw. zukünftig sein wird. Dabei wird Life nicht mehr unbedingt gegen Work (siehe Work-Life-Balance) gestellt, sondern das Leben wird ganzheitlicher betrachtet werden. Dieses wird einhergehen, mit dem Bedürfnis stärker in ein Lebenslanges Lernen einzutauchen. Nicht nur, um beruflich Fit zu bleiben in dem immer größeren Wandel, nein, auch um sich selbst zu fördern und zu stärken.
  • Die Frauen Quote und auch die Diversitätsforderungen, die jetzt in Gesetzesinitiativen gemündet sind, führen zu einer Verschiebung von Stellenbesetzungen. Ich hoffe, dass alle Teilnehmer verantwortlich damit umgehen, denn dieses führt an der ein oder anderen Stelle zu weiteren Stigmatisierungen „alte weiße Männer“ etc., welches die Akzeptanz der notwendigen Veränderung nicht bei jedem hochschnellen lassen wird. Da werden verschiedene Männer jetzt schnell in den großen Topf geworfen, auch wenn diese bislang sich für diverse Teams ausgesprochen haben.
  • In diesem Zusammenhang werden Ängste bei Personengruppen hoch kommen, die dazu führen werden, in Abwehrhaltungen zu gehen. Ängste, die durch Corona, Verschwörungstheorien wie auch des immer noch nicht gelösten Zuwanderungs“problem“ (damit meine ich nicht, dass wir Personen aufnehmen, sondern, wie diese in die Gesellschaft integriert werden) kombiniert in ungewollte Richtungen fließen kann.
    Nationalismus wie auch Rassismus wird zu einer stärken Spaltung der Gesellschaft führen. Und ich gehe davon aus, dass 2021 auch ein Jahr zunehmender internationaler Spannungen sein wird. USA, China, Rußland, Brasilien, Ungarn, Polen sind nur einige Beispiele, bei denen das eigene Land stärker an die erste Stelle der Betrachtung gerückt ist.
  • Da Covid 19 inkl der Mutationen noch nicht so schnell besiegt sein wird, dürfte sich der internationale Tourismus trotz großem Drang auch 2021 nicht wiedererblühen. Viele werden sich auf Ferien in der unmittelbaren Umgebung einstellen und ihre Träume auf 2022 verschieben. Je nach Impfungszugang droht hier zusätzlich eine 2 Klassengesellschaft.
  • Klimaschutz wird frühestens ab der zweiten Jahreshälfte wichtiger werden. Denn es stehen Wahlen an und dort ist Zeit das Thema wieder zur Tagesordnung zu machen. Wenn es nicht aufgrund der Belastung vieler Bevölkerungsgruppen in den Hintergrund geschoben wird. Was fatal wäre.
  • Digitalisierung und Disruption ist in einem Atemzug zu nennen. Wir werden ein Branchensterben erleben (siehe Einzelhandel, Fitnessbranche Kino etc.), welches nur mühevoll aufzuhalten ist. Dafür werden neue Geschäftszweige entstehen, neue Chancen sich auftun. Shopping Online und Offline wird noch stärker miteinander verwischen. Diejenigen, die sich auf beide Kanäle einstellen, werden als die großen Gewinner der Pandemie hervorgehen. Auch hier heißt es, nicht starr an Geliebten festzuhalten, sondern agil nach neuen Lösungen suchen.
    Zu sehen ist das bereits im Home Entertainment (sei es Fitnessgeräte zu Hause oder TV-Angebote, die wie Pilze aus dem Boden sprießen).
  • Und sinnbildlich zu guter letzt: die Kinder | Schüler. Es wird leider zu einer noch größere Spreizungen in den Schulen geben. Schulen, die mit ihren Leitungen und Lehrern die Bereitschaft zur Veränderung aufnehmen und andere, die darauf hoffen (wie das ganze Jahr schon), dass alles wieder so wird, wie vor der Pandemie. Dazu Eltern, die nicht Wollens oder Könnens sind, ihre Kinder in dieser Notzeit sinnvoll zu unterstützen.
    Ausgetragen auf dem Rücken unserer Kinder. Und hier spielen die Kultusminister aktuell auch keine gute Rolle. Das digitale Klassenzimmer trotz langer Vorlaufzeit ist noch immer kein Selbstläufer.

Und nicht alle sind gut. Teilweise auch aus einer Angst der Veränderung geboren.

Jedoch ist Veränderung = Chance und nicht Gefahr.

2021 bleibt auf jedenfall herausfordernd, aber auch sehr spannend.

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