CHRISTOPH POST

Coaching nehmen bedeutet NICHT Schwäche zeigen.

Coaching nehmen bedeutet NICHT Schwäche zeigen.

Als ich 2007 meine erste Führungsposition in der Deutschen Post bekam, wäre normalerweise nicht meine erste Amtshandlung gewesen, mir durch meinen Arbeitgeber einen Coach zur Seite stellen zu lassen.

Einen Coach zu haben war doch eher etwas für Leute die Defizite haben. Nicht für Durchstarter und Talente, die nach oben wollen. Sollte ich direkt zum Beginn zeigen, dass ich es nicht draufhabe. Ich hatte ja noch viel vor.

Eine gute Kollegin gab mir aber damals im Vorfeld meiner Berufung den Rat, mir jemand zu nehmen, um gerade für das erste Halbjahr eine neutrale Person an meiner Seite zu wissen. Nach anfänglichem Sträuben habe ich mich „breitschlagen“ lassen und mit meinem Chef vereinbart ein Start-Coaching zu bekommen.

Der perfekte Start

Überraschenderweise war das für ihn kein Problem, keine Schwäche. Er war sogar froh darüber, dass ich aktiv meinen Weg gestalten wollte.

Und in verschiedenen Sitzungen habe ich dann mit meinem damaligen Coach Margarete Gerber-Velmerig ausgearbeitet, wie ich meine ersten hundert Tage angehe, wie mein Netzwerk aussieht, wie Feedbackprozesse mit meinen Mitarbeitern ablaufen, was ich zulassen kann, wo ich vielleicht auch Grenzen aufsetzen muss, welche Fettnäpfchen ich besser auslasse und wie man mit Herausforderungen und Krisen umgeht, die tatsächlich auf einen zukommen. Schneller als man glaubt.

Ich nachhinein war ich froh, jemand an meiner Seite zu wissen, der mir in den ersten Wochen und Monaten die richtigen Fragen gestellt hat und hilfreiche Tools zur Hand hatte, mit der ich mich und mein Umfeld besser kennenlernen konnte.

Spannenderweise habe ich nirgendwo das Feedback bekommen (direkt, wie indirekt), dass ich durch mein Coaching eine Schwäche gezeigt hätte. Im Gegenteil gestärkt durch die Gespräche war ich viel besser vorbereitet auf die verschiedenen Situationen, die auf mich zu gekommen sind.

Daraus gelernt?

Genau diese Erfahrung habe ich später an einer anderen Stelle leider nicht wiederholt. Im Nachhinein wäre mir da mein Start in eine andere Position viel leichter gelaufen. Blöderweise jedoch an der ein oder anderen Stelle Dinge nicht sofort gesehen und berücksichtigt. Klappte alles irgendwie, dennoch war die Kraftanstrengung im nachhinein umso größer.

Warum habe ich es nicht getan?

  1. Ich fühlte mich sicher und konnte und kannte ja schon alles.
  2. dieses Mal hat mir mein Arbeitgeber keinen Coach finanziert. Ich hätte selbst in die Tasche greifen müssen.
    Hätte ich es mir leisten können?
    Ja, klar. Es wäre das richtige Invest in meiner Person gewesen und ich hätte mich direkt auf die richtigen Dinge fokussieren können.

Ich nachhinein würde ich die Situation anders beurteilen und mir zumindest für die ersten Wochen bzw. Monate einen Austausch in Form eines Sparringspartners an die Seite holen. Sei es durch einen Kollegen, der „neutral“ ist und dem ich vertraue oder direkt noch objektiver durch einen externen Coach oder Mentor.

Was tust du um dir Stärke an deine Seite zu holen, wenn du eine neue Stelle antrittst? Vereinbare gerne ein Strategie- und Kennlerngespräch mit mir.