Führung: PROBLEM ODER LÖSUNG?
Was Führung leichter macht – und was Teams stärker macht
Viele kennen diese Szene.
Ein Mitarbeitender steht in der Tür, schildert ein Problem und sagt dann:
„Was machen wir jetzt?“
Für einige ist das Alltag. Für Führungskräfte ist es ein Energiefresser.
Denn das eigentliche Thema lautet nicht Problem, sondern Verantwortung.
Ich wünsche mir in solchen Momenten etwas anderes.
Nicht nur die Beschreibung von „da ist was schiefgelaufen“.
Sondern erste Ansätze. Optionen. Gedanken.
Gerne sogar eine fertige Lösungsidee.
Warum?
Weil wir dann wirklich gemeinsam arbeiten können.
Ich werde Sparringspartner.
Wir sprechen über Pros und Cons, treffen eine Entscheidung und entwickeln gleichzeitig Kompetenz im Team.
Und ja: Lösungen zu finden stiftet Sinn.
Es stärkt Selbstwirksamkeit, fördert Klarheit und erzeugt genau die Art von Wachstum, die wir in Teams brauchen.
Was hingegen wenig bringt:
Probleme wie Pakete von A nach B zu tragen.
Es ist bequem, kostet Zeit und hilft niemandem.
Weder den Mitarbeitenden noch der Führungskraft.
Mein Wunsch an Teams:
Kommt nicht nur mit dem Problem, sondern mit einem Vorschlag.
Er muss nicht perfekt sein.
Er muss nur zeigen: „Ich habe mich schon damit beschäftigt.“
So entsteht Verantwortung.
So entsteht Entwicklung.
So entsteht echte Zusammenarbeit.
Vom Problemfokus zur Lösungsorientierung
Wie Führung den Mindset-Wechsel im Team ermöglicht
Viele Teams arbeiten problemorientiert.
Nicht aus Bequemlichkeit.
Sondern weil sie es so gelernt haben.
Ein Problem wird erkannt, weitergereicht und oben entschieden.
Kurzfristig effizient.
Langfristig lähmend.
Der Wechsel hin zu mehr Lösungsorientierung passiert nicht durch Appelle.
Er entsteht durch klare Erwartungen und konsequentes Verhalten in der Führung.
Warum sich der Wechsel lohnt
Bevor wir Spielregeln festlegen, klären wir das Warum. Ohne Sinn kippt jede Regel in Pflicht. Mit Sinn entsteht Energie.
- Sinn & Selbstwirksamkeit
Wenn wir Lösungen entwickeln, gestalten wir. Das fühlt sich sinnvoll an und stärkt unser Wirken. - Ownership statt Abgabe
Wer Ideen mitbringt, übernimmt Verantwortung für Ergebnis und Umsetzung. - Bessere Entscheidungen
Vorschläge aus der Nähe zum Problem sind oft präziser, weil Kontextwissen einfließt. - Tempo & Entlastung
Vorstrukturierte Optionen beschleunigen Entscheidungen und entlasten Führung. - Lernen im Tun
Lösungsdenken trainiert Analyse, Priorisierung und Kommunikation. So wächst Kompetenz im Team. - Resilienz
Teams, die Lösungen finden, bleiben handlungsfähig, auch wenn es komplex wird.
Was hilft konkret?
1. Die Spielregel klar machen
„Bring das Problem – und mindestens einen Lösungsansatz.“
Nicht perfekt. Nicht final.
Aber durchdacht.
Diese Regel entlastet Führungskräfte und aktiviert Verantwortung im Team.
2. Fragen statt Antworten geben
Nicht: „So machen wir es.“
Sondern:
– Welche Optionen siehst du?
– Was spricht dafür, was dagegen?
– Was wäre dein Vorschlag?
So bleibt die Lösung beim Mitarbeitenden.
3. Unfertige Ideen ausdrücklich erlauben
Lösungsorientierung scheitert oft an Perfektionsdruck.
Wenn nur „runde“ Vorschläge akzeptiert werden, bleibt man beim Problem.
4. Gute Lösungsansätze sichtbar würdigen
Nicht nur das Ergebnis zählt.
Auch der Denkprozess.
Das stärkt Selbstwirksamkeit und Nachahmung im Team.
Die Vorteile dieses Mindsets sind klar:
- Führung wird zum Sparring, nicht zur Dauer-Entscheidungsinstanz
- Mitarbeitende denken unternehmerischer
- Entscheidungen werden schneller und besser
- Arbeit wird sinnstiftender, weil Gestaltungsräume entstehen
Probleme von A nach B zu tragen kostet Zeit.
Lösungen mitzudenken schafft Entwicklung.
Und genau das ist moderne Führung.


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